Achtsam werden für Berührungen von Gott

Achtsamkeit baut sich durch kleine Übungen auf, für die du dir Zeit nimmst. Viele machen mit einem Tagesrückblick gute Erfahrungen. Dazu findest du hier eine Anleitung (und im Buch ab S. 120 eine Einführung in diese Übung).



Tagesrückblick

  • Ich komme innerlich zur Ruhe und führe mir vor Augen: Gott ist gegenwärtig. Ich bin da vor Gott.
  • Ich nehme meinen Tag aufmerksam und liebend wahr. Mir kommen Szenen in Erinnerung. Ohne sie zu werten und zu beurteilen, betrachte ich sie, bleibe ein wenig dabei, spüre nach, wie ich in dem Moment gestimmt war, und gehe dann weiter ... Dies kann im „Zeitraffertempo“ und manchmal auch in „Zeitlupe“ geschehen.
  • Wenn möglich, wähle ich nun eine Erfahrung aus, die etwas hervorsticht. Ein „besonderer Moment“, der wohltuend war und noch etwas nachklingt in mir. Ich nehme mir Zeit, die körperliche Stimmung wahrzunehmen, die ich in dem Moment gefühlt habe.
    - Wo in meinem Körper habe ich die Berührung empfunden? Wie war das?
    
    - Kann es sein, dass mir in dieser Erfahrung etwas von Gott her zukam? Falls ja, was hat Gott getan?
  • Ich schließe mit einer Gebetszeit. Ich danke Gott für alles Gute und Schöne …
  • Wenn mich jetzt noch etwas belastet oder etwas noch offen ist, halte ich es Gott hin und bitte um Heilung oder Lösung.
  • Ich öffne meine Augen. Wenn in der besonderen Erfahrung, an die ich mich erinnert habe, vielleicht eine Berührung von Gott war, nehme ich mir noch ein wenig Zeit. Ich denke über folgende Frage nach:
    - Wie war Gott für mich (vielleicht fallen mir dazu Eigenschaftswörter ein) ?
    
    - Was löst das jetzt in mir aus? (evtl. Gefühle wie z. B. Sehnsucht, Hoffnung …)
    
    - Was tue ich damit? (Was möchte ich Gott antworten?)
    
    - Gibt diese Erfahrung schon eine Antwort auf meine Ausgangsfrage aus dem ersten Teil des Buches? Falls nicht, halte ich meine Frage einfach offen, bleibe achtsam für Antworten und auch offen dafür, dass Gott meine Frage verändert.

Audio Anleitung

Eine zweite Anleitung hilft dir, Berührungen von Gott wahrzunehmen und aufzubewahren. Manchmal überrascht dich ein besonderer Moment. Dann kannst du innehalten, den Moment auskosten und ihn aufbewahren. Deine Bereitschaft, besondere Momente einzusammeln, wird dich außerdem aufmerksamer machen – wie ein Kräutersammler, der nie ohne eine Dose in die Natur geht.



Besondere Momente aufbewahren



  • Beginne, in deinem Alltag auf besondere Momente zu achten. Wenn sich einer ereignet, halte an. Nimm dir etwas Zeit und genieße den Moment. Koste ihn mit all deinen Sinnen aus.
  • Versetz dich später in einer Pause oder einem Tagesrückblick in deinen besonderen Moment zurück. Du erinnerst dich, wie die Umgebung aussah. Du versuchst, die Stimmung, die der Moment in dir ausgelöst hat, wieder wahrzunehmen und schöpfst sie mithilfe folgender Fragen aus:
    - Wo in meinem Körper habe ich die Berührung empfunden? Wie war das?
    
    - Kann es sein, dass mir in dieser Erfahrung etwas von Gott her zukam? Falls ja, was hat Gott getan?
    
    - Wie war Gott für mich (Eigenschaftswörter)?
    
    - Was löst das jetzt in mir aus? (evtl. Gefühle wie z. B. Sehnsucht, Hoffnung …)
    
    - Was tue ich damit? (Was antworte ich Gott?)
    
    - Gibt diese Erfahrung schon eine Antwort auf meine Ausgangsfrage aus dem ersten Teil des Buches? Falls nicht, halte ich meine Frage einfach offen, bleibe achtsam für Antworten und auch offen dafür, dass Gott meine Frage verändert.
  • Halte diesen besonderen Moment schriftlich fest oder überlege, wem du deine Erfahrung erzählen könntest. Wenn es für dich passt, dann drücke Gott in einem Gebet deine Dankbarkeit oder andere Gefühle aus. Deine Erfahrung hat vielleicht auch Wünsche geweckt oder Fragen offen gelassen. Teile sie Gott als Bitte, Klage oder Frage mit.

Audio Anleitung

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