In die Wüste gehen...

Die Wüste ist ein wichtiger Erfahrungsraum in der Bibel. Die Wüste ist ein Ort, wo es wenig gibt. Die Wüste ist ein Ort, an dem wir für eine absehbare Zeit auf Beziehungen, Gewohnheiten, Medien und Genüsse verzichten. Wo wir sie auch als Ersatzbefriedigungen gebraucht haben, bringt uns eine Wüstenzeit mit unseren wahren Bedürfnissen in Berührung. So können wir uns auch für das öffnen, was uns wirklich befriedigt. Die Wüste ist außerdem ein Ort, an dem wir uns der Leere aussetzen. Wir stellen uns unserer Unruhe und unserem Mangel und halten uns Gott hin. So kann Wüste zum Ort einer tief greifenden Veränderung unserer Persönlichkeit und unseres Lebens werden. (Mehr Gedanken dazu im Buch ab S. 155.)

Übung: Ich gehe in die Wüste

  • Was ist deine Ausgangsfrage, die du aus dem ersten Teil des Buches mitbringst? Falls es dir möglich ist, spüre die unter deiner Frage liegende Sehnsucht nach Veränderung oder den Wunsch nach Klarheit oder deinen Leidensdruck. Eine kurze Kontaktaufnahme mit deinem Thema reicht.
  • Bewege betend, ob es für dich dran sein könnte, „in die Wüste zu gehen“ – das können Einkehrzeiten oder stille Tage in einem Kloster sein, Exerzitien in einem Exerzitienhaus, Pilgertage, Fastentage, oder anderes … 
  • Suche entsprechende Angebote christlicher Kirchen und achte darauf, ob dich etwas beim Lesen einer Ausschreibung anspricht. Wenn das so ist, folge deiner Sehnsucht. Wenn nicht, darfst du diese Möglichkeit auch wieder gehen lassen. Vielleicht kommt die Zeit später. Vorschläge mit guten Angeboten findest du im dritten Teil des Buches unter der Frage:„Ich glaube, ich bin an einem Punkt, an dem ich nur mit einer Begleitung weiterkomme. Wo kann ich diese finden?“. Konferenzen oder Freizeiten, bei denen es viel Input oder intensive Begegnungen mit anderen gibt, wären als Wüstenzeit natürlich nicht geeignet.

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