Freiraum aufsuchen
In den folgenden zwei Übungen löst du dich von dem, was dich einengt. So kannst du deine Freiheit wieder spüren. Wo du in einen Freiraum findest, unterbrichst du alte Reaktionsmuster, die automatisch ablaufen. Im Freiraum kannst du deine Stimmungen wahrnehmen, deine Gedanken ordnen und neue Kraft schöpfen. Vielleicht zeigen sich dir auch neue Handlungsmöglichkeiten. Auch Gott achtet deinen Freiraum. Er lässt dich sein, wie du bist. Gott übertritt deine Grenzen nicht. Er nähert sich nur, wenn du ihn einlässt. (Im Buch findest du die ausführlicheren Erklärungen ab S. 159.)
1. Ich nehme mir äußeren Freiraum
- Ich nehme mir einen halben Tag Zeit für mich.
- Ich suche einen Ort auf, der sich für mich weit und frei anfühlt. Ein Ort, an dem ich allein bin, an dem ich unerreichbar bin, an dem niemand etwas von mir möchte. Z. B. an einem Flussufer, in einem Boot auf einem See, auf einem weiten Feld, einem Berg mit Aussicht, im Ruheraum einer Sauna, … So finde ich Abstand von einer Person oder einer Situation, die mich unter Druck setzt.
- Wenn ich das Bedürfnis dazu habe, darf ich mir jetzt sogar „von Gott frei nehmen“. Gott nimmt mir das nicht übel. Auch er achtet mein Bedürfnis nach Distanz.
- Ich darf in dieser Zeit tun oder sein lassen, was ich jetzt möchte.
- Wenn ich das Bedürfnis habe, in meinem Freiraum zu beten, kann ich das mithilfe der Übung „Gottes Gegenwart in der Natur erfahren" oder mit einer Schriftbetrachtung zum Thema Freiheit tun.
- Wenn sich die Zeit ihrem Ende nähert, mache ich eine kurze Körperwahrnehmungsübung, spüre nach, wie sich die freie Zeit, der äußere Freiraum angefühlt hat.
- Ich schreibe auf oder halte in Gedanken fest, was wichtig für mich war. Sagt mir eine Erfahrung, die ich heute gemacht habe, etwas zum Thema meiner Ausgangsfrage?
- Für meinen nächsten freien halben Tag kann ich wieder zum selben Ort gehen oder auch andere Orte aufsuchen und entdecken, wie es mir dort geht
2. Ich suche meinen inneren Freiraum - Übung "Freier und leichter werden"
Diese Übung habe ich mit freundlicher Genehmigung von Peter Lincoln übernommen und leicht angepasst. Aus: Lincoln, Peter (2007): Wie der Glaube zum Körper findet. Focusing als spiritueller Übungsweg. Aussaat-Verlag, Neukirchen-Vluyn. Begleit-CD.
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